Mann aus Melle soll Anlagebetrug im großen Stil begangen haben

Ein Mann aus Melle muss sich demnächst möglicherweise vor Gericht verantworten, weil er 3,6 Millionen Euro veruntreut haben soll. Die Einzelsummen der Kunden, die der Mann beraten hat, liegen dabei zwischen 60.000 und 650.000 Euro – das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Insgesamt soll es um 15 Fälle zwischen 2010 und 2015 gehen. Dass sie bekannt geworden sind, liegt daran, dass der Mann sich selbst angezeigt hat. Er hatte als freiberuflicher Vermögensberater gearbeitet und dabei ein Schneeballsystem entwickelt. Wenn ein Kunde angelegtes Geld wiederhaben wollte, nahm der Vermögensberater es vom Konto eines anderen Kunden. Um dieses System am Laufen zu halten, waren immer wieder neue Kunden nötig. Die versuchte der vermeintliche Betrüger mit hohen Gewinnversprechen anzulocken. Ob es in der Angelegenheit einen Prozess gibt, ist noch nicht klar. Das entscheidet das Landgericht Osnabrück später. Falls ja, droht dem Mann eine Gefängnisstrafe. Auch die Postbank spielt bei der Geschichte einer Rolle. In den Räumen der Filiale in Melle hatte sich der Anlageberater mit seinen Kunden getroffen. In einem Zivilverfahren fordert ein Kunde von der Bank Schadensersatz. Darüber soll bis Mitte Mai entschieden werden.