Zukunft des Busverkehrs in Osnabrück: Stadtwerke sehen Überlegungen des Stadtrats kritisch

Am Montag (14.11.) haben sich Vertreter niedersächsischer Verkehrsunternehmen in Osnabrück getroffen. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie kommunale Unternehmen wie z.B. die Stadtwerke Osnabrück in der Konkurrenz mit der Privatwirtschaft bestehen können. Denn die privaten Unternehmen suchen sich gerne die Verkehrslinien aus, die besonders profitabel sind. Manche sprechend da von Rosinenpickerei. Die öffentlichen Unternehmen dagegen sind vor allem für die Daseinsvorsorge da. Und Daseinsvorsorge heißt z.B. beim Busverkehr nicht nur, dass die Schüler zur Schule kommen. Stadtwerke-Vorstand Stephan Rolfes beschreibt die Aufgaben und Probleme kommunaler Busunternehmen:

      O-Ton-1-Stephan-Rolfes-ber-Daseinsvorsorge-und-Rosinenpickerei

Deshalb will Rolfes, dass öffentliche Unternehmen auf Augenhöhe mit privaten Unternehmen konkurrieren können. Das bedeutet für ihn, dass dieser Wettbewerb nicht über Lohndumping laufen darf. Es bedeutet aber auch, dass öffentliche Unternehmen genauso wie private in andere Städte und Gemeinden expandieren dürfen.
Ein wichtiges Thema für den öffentlichen Nahverkehr sind auch die Pläne, die die FDP zusammen mit der CDU, dem BOB, der UWG und den Piraten haben. Da soll der Busverkehr vom Neumarkt verschwinden – jetzt, da auch die Mehrheit für die Fußgängerzone am Neumarkt steht. Zuerst soll der Stadtentwicklungsausschuss sich mit dem Thema befassen, aber das Ziel als solches bleibt bestehen. Stephan Rolfes ist davon allerdings nicht überzeugt:
      O-Ton-2-Stephan-Rolfes-ber-die-Bedeutung-des-Neumarkts

Auch ein anderer Plan zum Busverkehr überzeugt Rolfes nicht. Da wollen CDU, FDP, BOB, UWG und Piraten eine Ringbuslinie einrichten. FDP-Fraktionschef Thomas Thiele räumt ein, dass dieser Plan noch nicht ausgereift ist – deshalb geht er ebenfalls erst in den Stadtentwicklungsausschuss. Außerdem ist noch nicht ganz klar, was mit „Ringbuslinie“ eigentlich gemeint ist. Das eine wäre ein großes Ringbusnetz, das die äußeren Osnabrücker Stadtteile direkt miteinander verbindet. Das würde sich aber nur lohnen, wenn es keinen Busverkehr mehr über den Neumarkt gibt. Das andere wäre eine Linie über den Wallring. Dagegen hat Rolfes aber große Bedenken:
      O-Ton-3-Stephan-Rolfes-ber-die-beabsichtigte-Ringbuslinie

Was Rolfes aber immerhin interessant findet, ist ein weiteres Detail der FDP-Pläne. Danach soll nämlich der Verkehr auf dem Wallring nur noch in eine Richtung gehen – sozusagen als ein riesiger Kreisverkehr. Darin sieht Rolfes auch für den Busverkehr durchaus Chancen, die Politik und Experten aber genau untersuchen müssten. Deshalb will er diese Idee im Moment noch nicht bewerten.