Azubis sind eine Woche lang Chef des Moskaubads
Erinnern Sie sich noch an ihre Jahre als Lehrling? Als Auszubildender sollte man ja die strikten Anweisungen des Vorgesetzten befolgen und hat in den meisten Fällen wenig Spielraum, was das Einbringen eigener Ideen angeht. Da wünscht sich so mancher, auch mal das Zepter in der Hand zu haben. Im Moskaubad geben seit drei Tagen vierzehn Azubis den Ton an. Das Ganze findet im Rahmen des Projektes „Azubibad“ statt, bei dem Auszubildende der Fachrichtung „Fachangestellte für Bäderbetriebe“ die Möglichkeit bekommen, eine Woche lang die Leitung des Moskaubades zu übernehmen. Sie können so bereits während der Ausbildung praktische Erfahrungen sammeln und einen Eindruck gewinnen, was nach ihrer Ausbildung auf sie zukommt. Sämtliche Aufgaben, die anfallen, müssen die Azubis eigenverantwortlich erledigen. Was für Tätigkeiten anfallen und welche davon beliebter sind als andere, erklärt der 19-jährige Henrik Siefker:
Damit nicht einer ständig nur für den Service zuständig ist, während der andere die deutlich interessantere Badleitung übernehmen darf, werden die Rollen zwischendurch gewechselt. So durchläuft jeder Azubi jede „Station“. Ein weiterer Pluspunkt des Projektes ist laut Siefker, dass man mit Auszubildenden in Kontakt kommt, die man vorher kaum kannte. Die enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung fördere zudem das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der 14-köpfigen Gruppe. Und das sei beim „Azubibad“ auch ganz entscheidend, denn das Team stehe manchmal vor besonderen Herausforderungen:
Die anfängliche Unsicherheit der Lehrlinge hat sich nach den ersten Arbeitserfolgen nahezu in Luft aufgelöst. Das liegt vermutlich auch an der detaillierten Einführung, die sie von ihrem Ausbildungsleiter bekommen haben. Bisher sind alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Projekt. Der Ausbildungsleiter Claus Entrup ist vom Teamgeist und dem verantwortungsbewussten Umgang mit den anfallenden Aufgaben begeistert. Und auch die Azubis haben Freude daran, alles selbst organisieren zu dürfen. Was man sich am Ende von dem Projekt verspricht, erläutert der Ausbildungsleiter:
Dass das Projekt als „Azubibad“ bezeichnet wird, passt gleich doppelt: Einerseits natürlich, weil es darum geht, dass Lehrlinge ein Schwimmbad leiten. Andererseits ist die Idee dahinter aber ja auch, die Auszubildenden mal ins kalte Wasser zu werfen und zu beobachten, wie sie die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert werden, meistern. „Azubibad“ daher vielleicht auch im Sinne einer liebevollen Abreibung, einer Prüfung, die es zu bestehen gilt und aus der man gestärkt hervorgeht.