Migrationsbeirat fordert ein Antidiskriminierungsbüro
Leider gibt es auch in Osnabrück immer wieder Meldungen darüber, dass Menschen wegen ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihres Namens oder ihres Glaubens in Kneipen oder Diskotheken nicht hineinkommen. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges, denn Diskriminierungen am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche erfolgen meist hinter verschlossener Tür. Der Migrationsbeirat der Stadt Osnabrück fordert daher eine Anlaufstelle für Betroffene, ein Antidiskriminierungsbüro für Osnabrück. Deren Vorsitzende Daniela Dandrea nennt die Gründe dafür:
In einigen niedersächsischen Städten gibt es diese Anlaufstelle gegen Diskriminierung schon und die Erfahrungen damit seien durchweg positiv. In Osnabrück müssen sich Betroffene entweder gegenseitig oder selbst helfen. Der Migrationsrat fordert auch deshalb eine zentrale Stelle, um eine qualifizierte Beratung sicher zu stellen. Die Beratung sei aber nur eine von vielen Aufgaben:
Gerade in einer Stadt, die sich Friedensstadt nennt, dürfte es eigentlich keine Diskriminierungen geben. Das passt genau so wenig zusammen, wie Diskriminierung und Integration, denn Osnabrück betont immer wieder seine ausgeprägte Willkommenskultur. Besonders nach den Ereignissen in Paris und der Terrorangst in der Bevölkerung sei eine Antidiskriminierungsstelle wichtig für Osnabrück. Aufklärung ist nicht nur für Migranten wichtig, erklärt Daniela Dandrea:
Oft entsteht ja Diskriminierung gerade aus Unverständnis und Angst vor dem Fremden. Das Antidiskriminierungsbüro soll zum Verstehen anderer Kulturen beitragen und die Integration von Migranten fördern. Der Migrationsbeirat fordert die Stadt Osnabrück auf, ein Antidiskriminierungsbüro nach den Beispielen aus Hannover und Oldenburg einzurichten. Wie die Stadt das Thema angeht, ist noch offen. Auf jeden Fall wünscht sich Daniela Dandrea eine Internetseite in mehreren Sprachen, die alle Angebote für Betroffene bündelt und eine Vernetzung aller Beratungsstellen niedersachsen- und bundesweit anstrebt.