Podiumsdiskussion zur Kartbahn am Nettebad © osradio

Podiumsdiskussion zum Bau der Kartbahn am Nettebad: Mehrheit dagegen

Gestern Abend (21.01.) gab es in der Herman-Nohl-Schule zwischen Haste und Dodesheide eine Podiumsdiskussion bei der es um die geplante Kartbahn am Nettebad ging. Der Stadtrat hatte ja letztes Jahr den Bau eigentlich schon beschlossen, aufgrund eines Formfehlers beginnt das Verfahren aber nun noch einmal von vorn. Die Bürgerinitiative zum Erhalt der grünen Finger in Osnabrück hat zur Diskussion darüber eingeladen. Die Bürgerinitiative will die Kartbahn verhindern, weil sie befürchtet, dass der Bau zu mehr Lärm und schlechterer Luft führt. Aber das ist längst nicht der einzige Grund, sagt Kathrin Kiehl, die zur Bürgerinitiative gehört:

      O-Ton-1-Kathrin-Kiehl-über-den-besonderen-Wert-der-grünen-Finger

So wie Kathrin Kiehl sahen es auch die meisten Menschen, die an der Diskussion teilgenommen haben. Im Publikum war die Meinung eindeutig: die Kartbahn dürfe auf keinen Fall kommen. Auf dem Podium dagegen war das Stimmungsbild etwas gemischter. Zwar hatten auch dort die Gegner der Kartbahn die Mehrheit – darunter ein Vertreter des Bundes der Steuerzahler, ein Vertreter des Umweltforums Osnabrück und ein weiteres Mitglied der Bürgerinitiative. Auch Wulf-Siegmar Mierke von der UWG war eindeutig gegen die Kartbahn, und Birgit Strangmann von den Grünen zeigte deutliche Skepsis. Aber die beiden Vertreter der großen Parteien, Ludwig Lanver von der CDU und Ulrich Hus von der SPD, waren klar für den Bau. Hus räumte ein, dass die SPD es sich mit dieser Meinung nicht leicht gemacht habe. Entscheidend sei aber aus Sicht der SPD der Erhalt der Bäderlandschaft in Osnabrück:
      O-Ton-2-Ulrich-Hus-über-die-Entscheidung-der-SPD-für-die-Kartbahn

Diese Bedenken im ökologischen Bereich betreffen besonders zwei Beschlüsse des Stadtrats, die dem Bau der Kartbahn eigentlich widersprechen. Der eine ist das klare Bekenntnis zum Erhalt der grünen Finger in Osnabrück, der andere ist der Masterplan 100 Prozent Klimaschutz, der Osnabrück zu strikter Nachhaltigkeit verpflichtet. Ulrich Hus meint allerdings, dass der Bau der Kartbahn diese beiden Beschlüsse nicht grundsätzlich verletzt. Er räumt aber ein, dass die Stadt mehr tun muss, damit die Gäste des Nettebades in Zukunft häufiger mit dem Bus kommen. Heide Nordmann von der Bürgerinitiative für den Erhalt der grünen Finger will aber mehr. Sie will den Bau der Kartbahn ganz verhindern:
      O-Ton-3-Heide-Nordmann-über-den-zähen-Kampf-um-den-grünen-Finger

Mit dieser Hoffnung will sich die Bürgerinitiative aber nicht begnügen. Am Sonntag (24.01.) trifft sie sich um 17:30 Uhr  am Parkplatz am Nettebad. Dort will sie dann eine Lichterkette bilden und so gegen die geplante Kartbahn demonstrieren. Wer an dieser Demonstration teilnehmen will, soll Kerzen mitbringen.