29.EMAF beginnt am 20.April

In Osnabrück beginnt am 20.April das 29.European Media Art Festival – EMAF.  In diesem Jahr hat es das Motto:“The Future of Visions – Don’t expect anything!“ Das Festival dauert bis zum 24.April, die dazu gehörige Ausstellung geht bis Mai.
Visionäres und eine mögliche Zukunft des Visuellen zeigt in der Kunsthalle Osnabrück die Ausstellung des EMAF 2016, die über das Festival hinaus noch bis zum 22. Mai 2016 in der Kunsthalle Osnabrück zu sehen sein wird.
Die in der internationalen Gruppenausstellung versammelten künstlerischen Positionen spiegeln die zunehmend negativen Erwartungen der Gesellschaft wider, die die optimistischen Prognosen und technischen Träumereien verdrängen. Eine große Skepsis und Verunsicherung gegenüber dem, was uns in unserer zukünftigen Welt erwartet, macht sich breit.
Für alle Werke ist die Frage nach dem (Stellen-)Wert des Menschen in einer kommenden Welt, seinen Bedürfnissen und seiner Einzigartigkeit zentral. Kühl blicken die KünstlerInnen aber auch auf die Ergebnisse vergangener Visionen. Sie schauen misstrauisch auf Maschinen und Prothesen, die menschliche Fähigkeiten und Emotionen übernehmen. Wachsam betrachten sie die wachsende künstliche Intelligenz, deren Algorithmen die Zukunft unseres Konsum- und Sozialverhaltens bereits vorhersagen können. Sie fragen danach, wie technische Entwicklungen die Konzentration ökonomischer und politischer Macht begünstigen und demokratische Kontrolle blockieren. Mit dosierter Ironie und drastischen Übertreibungen hinterfragen sie Rollenmodelle der Medien- und Digitalgesellschaft, in der populistische Selbstermächtigung und Superkräfte als einziger Ausweg erscheinen.
Aber nicht nur skeptische, dystopische Ansätze sind in der Ausstellung zu sehen. Eine ganze Sektion beschäftigt sich mit der Zukunft des Sehens bzw. Visionen des Visuellen. Das Bewegtbild steht angesichts technologischer Trends wie Augmented und Virtual Reality vor revolutionären Veränderungen und vor neuen Möglichkeiten. In eine Illusion rundum einzutauchen ist ein uraltes Bestreben der Menschheit und der Kunst. Auf Datenbrillen zeigt das EMAF in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung Offenbach ausgewählte, künstlerisch interessante VR-Projekte.
Insgesamt werden 32 Arbeiten von 31 Künstler_innen aus neun Ländern gezeigt. Die Ausstellung wurde kuratiert von Hermann Nöring und Franz Reimer. Die Architektur der Ausstellung des EMAF 2016 entwickelte im Wesentlichen Co-Kurator Franz Reimer. Mit schwebenden Leinwänden in unterschiedlichen Höhen geht er auf die für einen Ausstellungsraum ungewöhnlichen Maße der gotischen Kirche der Kunsthalle Osnabrück ein und involviert damit geschickt die im Kirchenschiff installierten umlaufenden Bänke von Michael Beutler als Betrachter-Hotspots.
Während des Festivals bieten einige KünstlerInnen zudem „Artist Talks“ an, in denen sie interessierten Besuchern ihre Werke, ihre Entstehung und Hintergründe erläutern (Freitag, 22. April & und Samstag, 23. April, jeweils um 19.00 Uhr).
Unter anderen präsentiert das EMAF in diesem Jahr folgende KünstlerInnen:
Martin Backes (D) // Ali Chakav (IR/D) // Verena Friedrich (D) // Susanna Hertrich (D) // Bastian Hoffmann (D) // Francis Hunger (D) // Esther Hunziker (CH) // Ji-Nin Lai (TW) // Julia König (D) // Avi Krispin (ISR/NL) // Leonie Link (D) // Wolfgang Oelze (D) // Rotraut Pape (D) // Esteban Rivera (RUS/D) // Larissa Sansour & Søren Lind (Palästina/UK) // Jennifer Lyn Morone (UK) // Federico Solmi (IT/USA) // Britta Thie (D) // Emmanuel Trousse (Monaco) // Damian Weber (D) // Lu Yang (CN)
Darüber hinaus präsentieren wir noch verschiedene Projekte im Rahmen des EMAF Media Campus „INIT“, die während des Festivals an verschiedenen Locations in Osnabrück gezeigt werden, unter anderem in der neuen Galerie „hase29“.
Führungen durch die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück bieten wir während des Festivals um 15.00 und 18.00 Uhr an, im Anschluss zu den offiziellen Führungszeiten der Kunsthalle. Zudem gibt es auch spezielle Führungen für Gruppen und Schulklassen, Termine nach Vereinbarung.
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