Geöffnete Hase wird wieder überbaut: Kraneinsatz für neue Steg- und Brückenkonstruktion
(PM) Es sah ein wenig aus wie beim Mikado: Das Einbringen der Stahlträger für den ersten der drei Stege, die künftig im Bereich „Öwer de Hase“ über den neu geöffneten Flussabschnitt führen, war ein imposanter Anblick. Erstmals rückte am Sonntag, 24. April, ein großer Autokran auf der Baustelle an der Hase an, mit dem zehn große Stahlträger in den gerade freigelegten Flussabschnitt gehoben wurden. Diese bilden künftig den Unterbau für einen Teil der geplanten Steg- und Brückenkonstruktion.
Es war Maßarbeit gefragt, die 3,5 bis 6,5 Tonnen schweren Träger an ihre Positionen zu heben und mit den bereits montierten Verankerungen zu verschrauben. „Da der große Autokran nicht unter den Passagenüberbau ausgefahren werden konnte, musste beim Jonglieren der Stahlträger noch der kleinere Kran zur Unterstützung eingesetzt werden“, erklärt Projektleiter Lutz Vorreyer vom Fachbereich Städtebau. Der kleinere Kran stand im Flussbett.
Für den Einbau des ersten Teils der Konstruktion musste der große Autokran in der Wende der Straße „Öwer de Hase“ aufgestellt werden. Fahrzeuge konnten die Straße in dieser Zeit nicht passieren. Um den Lieferverkehr für die umliegenden Geschäfte und die Ausfahrt aus dem Parkhaus „Galeria Kaufhof“ so wenig wie möglich zu stören, wurde der Einsatz daher an einem Sonntag durchgeführt. Regen, Schnee im Wechsel mit blauem Himmel und Sonnenschein – das siebenköpfige Baustellenteam erlebte den April bei dem Sonntagseinsatz von seiner sprichwörtlichen Seite.
Der Einbau der Stahlträger für die weiteren Teile der Steg- und Brückenkonstruktion wird in dieser Woche mit dem Kran von der anderen Seite fortgesetzt. „Der Autokran rückte am Dienstag erneut an“, so Vorreyer. Dieser ist auf der Georgstraße aufgestellt.
Jetzt sind noch zwei weitere Arbeitseinsätze an Sonntagen geplant: am 29. Mai und 5. Juni wird die neue Steg- und Brückenkonstruktion betoniert. Auch dann wird die Straße „Öwer de Hase“ gesperrt. Von der jetzt auf voller Breite freigelegten Hase verschwinden auf beiden Seiten wieder einige Meter unter neuen Fußgängerplattformen. Der Gewässerstreifen, der frei bleibt, lässt sich zwischen den längs verlegten Stahlträgern in der Mitte des Flusses erkennen – nach rechts und links wird der Fluss mit Platten und Plattformen überbaut.
Nach den Plänen der Landschaftsarchitekten Cornelia Müller und Jan Wehberg (Büro Lützow 7, Berlin) ergänzen die Steg- und Brückenkonstruktion noch drei Baumvasen, die vorgewölbt in den Fluss ragen. Die Neugestaltung soll im Herbst abgeschlossen sein. Es sind Gesamtkosten von 1,5 Millionen Euro veranschlagt, die sich Anlieger und die Stadt teilen. Der bisherige Überbau der Hase hätte sonst in den nächsten Jahren saniert werden müssen.
Bildunterschrift: Bei Wind und Wetter: Einbau der Stahlträger für die neue Steg- und Brückenkonstruktion „Öwer de Hase“ in der Osnabrücker Innenstadt. Fotos: Jens Lintel