Kinderstadt: Planspiel wieder ein voller Erfolg

(PM) Beim großen Ferienpass-Planspiel, der Kinderstadt, haben erneut weit über 100 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren die „Selbstverwaltung“ erprobt. In dem Simulationsspiel organisieren die Kinder im Haus der Jugend eine eigene Stadt, zu der alle nur erdenklichen Einrichtungen vom Rathaus über das Arbeitsamt, Post, Medien und Polizei bis zu Wirtschaftsbetrieben und Freizeiteinrichtungen gehören, die für ein funktionierendes Gemeinwesen nötig sind. Die Kinder ergreifen Berufe, wählen einen eigenen Bürgermeister und legen von den Steuern bis zu den Stundenlöhnen alle Regeln für das Zusammenleben in der Stadt nach eigenem Ermessen fest.
Der 13-jährige Oberbürgermeister Konstantin Saalfeld und die Kinderstadt-Delegation wurden am Freitag, 1. Juli, im Friedenssaal im Rathaus empfangen. Anschließend ging es mit Ratsmitglied Uli Sommer in das Amtszimmer von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Höhepunkt war wieder die Sesselprobe im Amtszimmer des Stadtoberhaupts – und sogar die echte Amtskette durfte angelegt werden.
Wie Konstantin, Miriam, Ze Roberto und andere Mitglieder der Kinderstadt-Stadtverwaltung berichteten, dass der Wirtschaftskreislauf in der Kinderstadt nach ihrer Darstellung diesmal gut funktioniert, auch habe es keinen Arbeitslosen gegeben. „Ich glaube, dass eigentlich alle Einwohner ganz gut zufrieden waren“, meinte Kinderstadt-OB Konstantin. Ihm war es besonders wichtig, Entscheidungen transparent zu machen. „Ich war bereits zweimal vorher in der Kinderstadt dabei und ich wollte es anders machen als im Vorjahr, als die Regierung meiner Meinung wenig offen und nicht ganz so nett zu den Einwohnern war. Ich habe versucht, Entscheidungen gut zu erklären“, meinte Konstantin.
2016 wurde die Kinderstadt zum neunten Mal im Osnabrücker Ferienpass angeboten. „Keine Kinderstadt gleicht der anderen. In diesem Jahr gab es erstmals eine Hochzeit“, berichtete Marius Schott vom Haus der Jugend, der zu den Organisatoren des Planspiels gehört. Insgesamt hat alles reibungslos funktioniert. „Es gab einmal einen Konflikt um die Frage der Besteuerung von Unternehmen. Als klar war, dass das Geld sozusagen als Umlage für weniger gut funktionierende Betriebe verwendet wird, war das kein Thema mehr“, so Schott.
Es sei diesmal außerdem sehr deutlich geworden, berichtete Schott weiter, dass es nicht nur davon abhänge, ob Entscheidungen gut und richtig sind, damit sie Zustimmung finden, sondern auch davon, von wem und wie sie den Wählern mitgeteilt werden. „Dass sich das bereits bei den Kindern so abzeichnet, hätte ich in einer solchen Tragweite nicht erwartet. Für uns als ‚Prozesshelfer’ war das natürlich ein guter Ansatz, den Stadtoberhäuptern zu erklären, wie es geht, vielleicht weniger zu polarisieren, wenn sie um Zustimmung für eine Entscheidung werben“, meinte Schott. „Prozesshelfer“ sind die Betreuer, die in der Kinderstadt zur Unterstützung der Teilnehmer im Einsatz sind: Auch dieses Jahr haben wieder alle städtischen Jugend- und Gemeinschaftszentren Mitarbeiter für das rund 50-köpfige Team abgestellt, außerdem waren erneut angehende Pädagogen sowie weitere Kräfte als Helfer dabei. Auch ehemalige Kinderstadt-Bewohner waren dabei: Larissa und Stephan, beide 16 Jahre alt, unterstützten und sind zudem im Jugendparlament der Stadt Osnabrück aktiv.
Bildunterschrift: Die Kinderstadt-Delegation besuchte gemeinsam mit Ratsmitglied Uli Sommer den Friedenssaal und auch das Amtszimmer von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.
Foto: Stadt Osnabrück, Gerhard Meyering

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