Jetzt Äpfel ernten auf Osnabrücker Streuobstwiesen

(PM) Die Stadt Osnabrück stellt auch dieses Jahr wieder ihren Bürgerinnen und Bürgern elf Streuobstwiesen für die Apfelernte zur Verfügung. Zu finden sind die Wiesen in den Stadtteilen Pye, Atter, Eversburg, Gartlage, Haste, Darum und Sutthausen. Insgesamt gibt es 22 städtische und eine Streuobstwiese der Evangelischen Stiftungen. Da jedoch einige beweidet werden oder verpachtet sind, können nicht alle von Besuchern betreten werden. Wer kostenlos ernten will, erfährt die genauen Standorte der ausgewählten Wiesen unter www.osnabrueck.de/streuobstwiesen.
Die meisten Obstbaumwiesen sind Ausgleichsflächen für Baugebiete, manche davon sind erst 10 bis 15 Jahre alt. Die älteste städtische Obstwiese ist ca. 60 Jahre alt und befindet sich auf dem Finkenhügel am Klinikum. Die Obstwiese am „Burenkamp“ ist dagegen die größte von den städtischen Streuobstwiesen. Auf Osnabrücks Streuobstwiesen wachsen überwiegend Apfelbäume, aber vereinzelt auch Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbäume. Es wurden überwiegend alte regionaltypische Sorten gepflanzt, die für Allergiker verträglicher sein sollen.
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und immer höheren Flächenverbrauch für Siedlungsbau wurden im 20. Jahrhundert sehr viele Obstwiesen zerstört, so dass sie heute sehr selten geworden sind. Aus diesem Grund bemüht sich die Stadt Osnabrück um den Schutz von Streuobstwiesen und legt neue an.
Obstbaumwiesen liefern nicht nur leckere Früchte, sondern zählen zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa. Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten wichtigen Lebensraum. Es ist ein aktiver Beitrag zum Artenschutz, Streuobstwiesen anzulegen und zu pflegen. Besondere Bedeutung haben Streuobstwiesen für Honigbienen und Wildbienen. Diese nützlichen Tiere sind stark bedroht, zum einen durch Insektizide, zum anderen weil, sie auf den artenarmen landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht genug Nahrung finden. Sie zu schützen und ihnen neue Lebensräume zu schaffen ist übrigens auch das Anliegen des Osnabrücker BienenBündnis. Schließlich sorgen Bienen auf der Suche nach Nahrung ganz nebenbei für die Bestäubung der Obstblüten und stellen so sicher, dass die Obstbäume im Herbst reiche Früchte tragen.
Aber auch andere Tierarten fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. Gartenrotschwanz, Steinkauz und Grünspecht sind z.B. typische Arten der Obstwiesen. Mit etwas Glück kann man  diese Vögel und weitere tierische Bewohner bei einem Besuch beobachten. Zum Schluss noch eine Bitte: Gehen Sie mit den Streuobstwiesen und den darauf wachsenden Bäumen pfleglich um. Bitte nicht mit dem Auto auf die Wiese fahren und auch nicht auf die Bäume klettern. Es ist auch verboten Äste und Zweige abzubrechen, Tiere zu stören, Feuer zu machen und Abfälle zu hinterlassen.
Bildzeile: An der Bahnhofstraße stehen an beiden Seiten insgesamt 63 Apfelbäume. Sie wurden teilweise vor 1975 gepflanzt. Deshalb empfiehlt es sich, eine Leiter für die Ernte mitzunehmen. Foto: Stadt Osnabrück / Lukas Kaiser