Universität Osnabrück bringt Computer moralische Entscheidungen bei

Die Universität Osnabrück könnte einen wichtigen Beitrag zum sogenannten autonomen Fahren geleistet haben. Seit einem Jahr forscht ein Team der Uni zu dem Thema, wie Computer Autos ohne Menschenhilfe steuern können. Dabei ging es um die Frage, ob Computer moralische Entscheidungen treffen können. Also was macht ein Computer, der gerade ein Auto steuert, wenn er zum Beispiel entscheiden muss, ob er ein Tier überfahren soll, um einen Menschen zu retten? Ein Bericht der Ethik-Kommission des Bundesverkehrsministeriums hatte zuletzt nahegelegt, dass ein Computer solche Entscheidungen nicht lernen kann. Die Wissenschaftler widersprachen dieser Einschätzung jetzt: Sie ließen Menschen in einem Versuch eine virtuelle Autofahrt machen. Dabei kam es irgendwann zu einem unausweichlichen Unfall. Die Versuchspersonen konnten dann nur entscheiden, wen oder was sie überfahren. Mit den Ergebnissen programmierten die Forscher später einen Computer. Dabei zeigte sich: Selbst in vorher unbekannten Situationen entschied der Computer so wie es ein Mensch tun würde. Die Forscher schlossen daraus, dass Computer auch in komplexeren Situationen realistische Entscheidungen treffen können. Das sei ein wichtiger Schritt in Richtung autonomes Fahren. Denn gerade in schwierigen Situationen müsse ein Computer sich so entscheiden wie ein Mensch.