Stadt reagiert auf Petition gegen Hans-Calmeyer-Haus in Osnabrück

(SöSö/ SW) Das geplante Hans-Calmeyer-Haus in Osnabrück sorgt für Protest. Rund 250 Künstler und Wissenschaftler aus den Niederlanden haben eine Petition unterschrieben. Die fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, dass die Regierung ein solches Haus nicht finanziell unterstützen dürfe. Hans Calmeyer war in der NS-Zeit als Beamter in den Niederlanden tätig und entschied darüber, ob jemand Jude war oder nicht. Dabei soll er rund 2.500 Menschen ein falsches „Arier-Gutachten“ ausgestellt und sie so vor der Deportation bewahrt haben. Die Unterzeichner der Petition führen dagegen an, dass Calmeyer Teil des Nazisytems gewesen sei und viele Menschen in den Tod geschickt habe. Die Stadt Osnabrück hat auf die Petition reagiert. „Weil der Beschluss des Rates, die Villa in ‚Hans-Calmeyer-Haus‘ umzubenennen, auch in der Osnabrücker Öffentlichkeit durchaus kontrovers diskutiert wird“, erklärt der für Kultur zuständige Erste Stadtrat Wolfgang Beckermann. Der in die Planung involvierte Beirat wird sich noch mit der Namensgebung beschäftigen und – ohne der Diskussion vorgreifen zu wollen – sicherlich eine Empfehlung aussprechen.“