(PM) Eine große Freifläche vor der Zoogaststätte deutet sie schon an, die „Wasserwelten“. Auf dem etwa 5.000 Quadratmeter großen Gelände im Zoo Osnabrück rollen bald die Baufahrzeuge an. 8 Millionen Euro sind für die neue Tierwelt veranschlagt. Eine große Summe, die insbesondere in der aktuellen Pandemie schwer geschultert werden muss. Erleichterung verschafft nun eine weitere Förderung des Landes Niedersachsen, für die sich der Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper (CDU) eingesetzt hat.

„Das sind einfach fantastische Nachrichten – insbesondere in dieser Zeit, in der Besucherobergrenzen und Testpflicht weitere Einnahmeverluste mit sich bringen“, freut sich Dr. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident der Zoogesellschaft Osnabrück e.V. Im Rahmen der Tourismusförderrichtlinie werden vom Land Niedersachsen zusätzlich 797.977,79 Euro für den neuen Bereich „Wasserwelten“ im Zoo zur Verfügung gestellt. Dies teilte der CDU-Landtagsabgeordnete Burkhard Jasper dem Zoo am Mittwoch mit. Jasper hatte sich dafür eingesetzt, diese Mittel aus dem Sondervermögen zu bewilligen. „Dadurch wird die Attraktivität des Zoos erhöht“, führt Jasper aus und erklärt, dass ausschließlich aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Einnahmeverluste trotz aller Anstrengungen des Zoos die Finanzierung der maritimen Erlebniswelt gefährdet war. Auch dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann dankte Jasper für die Unterstützung dieses Projektes, das vom Land jetzt mit insgesamt fast 2,8 Millionen Euro gefördert wird. Brickwedde ist erleichtert: „Mein besonderer Dank geht an Burkhard Jasper, der sich persönlich für die Förderung eingesetzt hat und sich schon seit vielen Jahren für den Zoo engagiert.“

Zweitgrößtes Projekt der Zoogeschichte

Dass der Neubau dringend benötigt wird, betont der Zoopräsident: „Von unseren Besuchern haben wir schon häufig die Frage bekommen, warum unsere Seehunde, Seelöwen und Pinguine in diesen alten Becken schwimmen. Tatsächlich planen wir schon seit vielen Jahren neue Becken für unsere Tiere, aber wenn Wasser ins Spiel kommt, werden Tieranlagen sehr schnell sehr teuer.“ Im Fall der „Wasserwelten“ bedeutet das Kosten von rund 8 Millionen Euro. Es ist damit das zweitteuerste Projekt in der Geschichte des Zoo Osnabrück. Finanziert wird der Bau durch eine großzügige Erbschaft über 2 Millionen Euro, eine Förderung des Landes über die N-Bank aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über ursprünglich ebenfalls 2 Millionen Euro und einen Kredit über 4 Millionen Euro. „Dass wir die ‚Wasserwelten‘ so schnell realisieren können, verdanken wir vor allem der Erbschaft und der Förderung des Landes. Unser Antrag mit umfangreichem Marketingkonzept und Einbindung der Hochschule wurde damals hoch bewertet, wodurch wir 2020 die Fördersumme von 2 Millionen Euro erhalten haben. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Dr. Althusmann hat den Förderbescheid damals persönlich überreicht, dafür möchte ich ihm noch einmal herzlich danken“, sagt Brickwedde.

Realisierung gefährdet durch Corona

Durch die coronabedingt lange Zooschließung und die damit verbundenen Einnahmenverluste stieg beim Zoogeschäftsführer Andreas Busemann jedoch die Sorge das dringend benötigte Projekt zur Verbesserung des Tierwohls nicht wie geplant realisieren zu können. Anfang des Jahres nahm Busemann deshalb erneut Kontakt mit der N-Bank auf, um in Erfahrung zu bringen, ob eine Ausweitung der Unterstützung denkbar wäre – ein weiterer Antrag folgte. Mit Erfolg, denn die nun bewilligte Fördersumme über rund 800.000 Euro gibt dem Zoo wieder mehr Luft zum Atmen. „Der Zoo hätte sonst versuchen müssen die „Wasserwelten‘ trotzdem zu bauen – schließlich sind die Verträge schon unterzeichnet. Im schlimmsten Fall hätten wir jedoch erhebliche Abstriche machen müssen. Ohne weitere Hilfe wäre das Projekt in der geplanten Form nicht mehr realisierbar gewesen, weil uns Corona nach wie vor viel Geld kostet. Mit der neuen Förderung haben wir wieder die ursprüngliche Planungssicherheit“, erklärt Busemann. Die „Wasserwelten“ sollen im Sommer 2022 eröffnet werden und das Zuhause von Seelöwen, Seehunden, Humboldt-Pinguinen und Rosa-Pelikanen werden. Bis dahin können Besucher im Zoo den Baufortschritt beobachten. Der Spatenstich mit Übergabe des offiziellen Bescheids der Förderung und weiteren Informationen zum Bauvorhaben soll im Mai stattfinden.

Foto: Zoo Osnabrück