Arbeitslosenzahlen: Mehr Kurzarbeit und Langzeitarbeitslose
(PM) Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk1 stieg im Dezember 2021 leicht um 66 auf jetzt 11.773. Im Vorjahresvergleich waren 2.289 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem November konstant bei 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert waren es 0,8 Prozentpunkte weniger.
„Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit nicht einfach sind, bleibt der Arbeitsmarkt in der Region insgesamt stabil“, resümiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Viele Unternehmen müssen sich weiterhin
mit Problemen in den Lieferketten auseinandersetzen, zudem verschärfen sich die Einschränkungen im Alltag durch die vierte Welle der Corona-Pandemie. Die Folge ist daher auch, dass wieder mehr Kurzarbeit angezeigt wird.“ Im Vergleich zum November mussten sich vier Prozent mehr zuvor Erwerbstätige arbeitslos melden, darunter vermehrt Männer und ausländische Staatsbürger. Im Vergleich zum Vorjahr waren es dagegen 2,6 Prozent weniger. Fern: „Die meisten Arbeitgeber halten weiterhin an ihren Arbeitskräften, vor allen den qualifizierten Fachkräften, fest. Das ist perspektivisch sicher eine sinnvolle Entscheidung.“
Während der Arbeitsmarkt qualifizierten Arbeitskräften offen stünde, sei die Situation für Langzeitarbeitslose schwieriger. „In den letzten Wochen und Monaten ist der Sockel an Langzeitarbeitslosen abgeschmolzen, das ist erfreulich.“ Jedoch habe sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen arbeitslos Gemeldeten auf 43,4 Prozent in der Pandemie merklich erhöht (2020: 35,8 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung allein seien bereits 60 Prozent aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos (2020: 54,9 Prozent). Fern: „Wir dürfen für den Arbeitsmarkt keinen potentiell Erwerbsfähigen verlieren. Deswegen ist es wichtig, sich intensiv darum zu kümmern, dass jeder und jede künftig genügend Qualifikationen mitbringt, um auch
auf dem sich zunehmend verändernden Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können.“
Kurzarbeit
Seit April 2021 zeigten bis zum 27. Dezember 2021 insgesamt 538 Betriebe für 8.959 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit an. Zum Vergleich: Von April 2020 bis Dezember 2020 waren
es zusammen 7.505 Betriebe mit bis zu 102.463 betroffenen Personen. Im Juni 2021 waren
9.317 Personen in insgesamt 1.390 Betrieben auch tatsächlich in Kurzarbeit. Gemäß einer
aktuellen Hochrechnung hatten im Juli 2021 856 Betriebe für insgesamt 4.864 Mitarbeiter
Kurzarbeit realisiert.
Symbolbild ©OS-Radio