Zum Jahreswechsel saisonal mehr Arbeitslose
(PM) Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk stieg im Januar 2022 um 430 auf jetzt 12.203. Im Vorjahresvergleich waren 2.514 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Dezember um einen Zehntelprozentpunkt auf nun vier Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert waren es 0,9 Prozentpunkte weniger.
„Über die vergangenen Wochen haben wir vermehrt Arbeitslosmeldungen registriert. Das ist aber zu dieser Jahreszeit eine absolut saisontypische Entwicklung“, resümiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Erfreulich sei, dass der über einen Jahreswechsel übliche Zuwachs bei den Arbeitslosen etwas geringer als ein Jahr zuvor ausgefallen ist. So meldeten sich im Januar 1.295 zuvor Erwerbstätige arbeitslos, dies waren indes 215 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum – ein Rückgang von 14,2 Prozent. Fern: „Wir sind zwar noch mittendrin im Pandemiegeschehen. Aber der wirtschaftliche Rahmen ist für viele Betriebe offenkundig besser als im vergangenen Jahr, als wir noch im ‚Shutdown‘ waren. Daher verbleiben auch mehr Beschäftigte in den Unternehmen.“
Voraussichtlich mit Beginn des Frühjahres rechnet die Expertin mit einer Erholung auf dem Arbeitsmarkt sowie sinkenden Arbeitslosenzahlen. „Vieles ist natürlich abhängig vom weiteren Pandemiegeschehen, aber der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen zwei Jahren als sehr robust erwiesen“, so Fern. „Neben Corona bleiben aber die gestiegenen Energiekosten und der Fachkräftemangel Unsicherheitsfaktoren. In Sachen Fachkräfte wird es unsere Aufgabe sein, den Unternehmen und Beschäftigten bei Weiterbildungen und Qualifizierungen beratend und unterstützend zur Seite zu stehen. Denn ein wichtiger Baustein ist es, das vorhandene Arbeitskräftepotential optimal zu nutzen.“
Kurzarbeit
Seit April 2021 zeigten bis zum 26. Januar 2022 insgesamt 815 Betriebe für 12.665 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit an. Zum Vergleich: Von April 2020 bis Januar 2021 waren es zusammen 8.224 Betriebe mit bis zu 109.605 betroffenen Personen. Im Juli 2021 waren 4.823 Personen in insgesamt 857 Betrieben auch tatsächlich in Kurzarbeit. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung hatten im August 2021 718 Betriebe für insgesamt 3.749 Mitarbeiter Kurzarbeit realisiert.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Januar 16.098 Personen – 298 mehr als im Vormonat (plus 1,9 Prozent) und 2.823 weniger als vor einem Jahr (minus 14,9 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,2 Prozent um einen Prozentpunkt unterhalb des Vorjahreswertes, jedoch um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus dem Dezember 2021.
Jugendarbeitslosigkeit
Im Januar waren im Agenturbezirk 1.005 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, somit 13 Personen bzw. 1,3 Prozent mehr als im Dezember und 304 weniger als im Januar 2021 (minus 23,2 Prozent). Die Jugendarbeitslosenquote (bis unter 25 Jahre) betrug 2,8 Prozent und lag somit um 0,8 Prozentpunkte unter dem Niveau des letztjährigen Januars.
Zum Agenturbezirk zählen die Geschäftsstellen Bersenbrück, Georgsmarienhütte, Melle und Osnabrück.
Symbolbild ©OS-Radio