Tigertausch im Zoo Osnabrück
(PM) Nachdem am vergangenen Dienstag, 26.4. der französische Tiger Tilak in Osnabrück ankam, ist am darauffolgenden Mittwochmorgen Tigerkater Argo aus Osnabrück nach Frankreich gereist. Der Tausch fand statt, um die Chance auf Nachwuchs bei der stark bedrohten Katzenart zu steigern. Geplant hatte den Tausch von langer Hand Tobias Klumpe, Biologe und Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück, gemeinsam mit dem Zuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria (Europäische Vereinigung von Zoos und Aquarien, kurz EAZA). „Im sogenannten EAZA Ex-situ Programm sind gerade von bedrohten Tierarten alle Individuen in europäischen und internationalen Zoos aufgeführt. Die zuständigen Koordinatoren bringen die Paare nach wissenschaftlichen Kriterien zusammen, um eine gesunde Population unabhängig von der schwierigen Situation in der Wildbahn zu ermöglichen“, so Klumpe.
Im nächsten Schritt werden nun Osnabrücks Tigerdame Diana und Tilak aufeinandertreffen. Das könne aber noch ein paar Tage dauern: „Tilak ist sehr viel temperamentvoller und somit ein ganz anderer Charakter als Argo. Er kann nun erstmal in Ruhe ankommen, alleine die Anlagen kennenlernen und dann wird ein erster Kontakt mit Diana durch ein Gitter getrennt stattfinden. Die Zusammengewöhnung von Tigern ist nicht einfach“, betont Klumpe. Deswegen werden die Tiger auch täglich mehrere Stunden von Biologiestudenten beobachtet, die ihr Verhalten protokollieren. „Die Tiere werden uns das Signal geben, wann sie zusammenkommen wollen. Diesen Zeitpunkt hinauszuzögern ist nicht gut, denn dann könnte Frustration bei den Tigern aufkommen. Trotzdem bleibt ein Restrisiko, dass die Tiere sich angreifen“, so Klumpe. Dieses Risiko sei aber unausweichlich, wenn die Tigerart vor dem Aussterben gerettet werden soll. Tigerin Diana gehe es nach dem Abschied von ihrem Kumpanen Argo gut, wie Tierpfleger Chirico berichtet: „Sie war schon recht nervös, als Argo weg war und sie das erste Mal alleine auf die Außenanlage ging. Sie suchte Deckung und beobachtete alles sehr genau. Inzwischen hat sie aber schon gefressen und kam auch ohne zu zögern ins Haus zurück.“ Für Besucher ist am Wochenende vorerst nur Diana auf der Außenanlage zu sehen. Der Innenbereich bleibt teilweise geschlossen, damit Tilak sich in Ruhe dort eingewöhnen kann. Der Zoo wird über die Zusammengewöhnung weiter informieren.