Riesige Glasscheiben für die „Wasserwelten“

(PM)Im Zoo Osnabrück sind die großen Panoramaglasscheiben für Unterwassereinblicke in die neuen „Wasserwelten“ eingebaut worden. Auch die gläserne Anlagenbegrenzung entlang der Becken wurde installiert und langsam aber sicher neigen sich die Bauarbeiten an der neuen Tierwelt dem Ende entgegen. Am 7. Juli werden die 5.000 Quadratmeter großen und 8 Millionen Euro teuren „Wasserwelten“ feierlich eröffnet.

 

3,60 Meter breit, 2,20 Meter hoch und 560 Kilogramm schwer: Die fünf riesigen Glasscheiben, die am Dienstagmorgen an den Zoo Osnabrück geliefert wurden, sind alles andere als gewöhnlich. „Die Scheiben sind Sonderanfertigungen der Firma Scala, mit ganz bestimmten Eigenschaften“, erklärt Thorsten Vaupel, Technischer Leiter im Zoo Osnabrück. „Schließlich sind sie nicht nur zum Durchschauen gedacht, sondern müssen auch besonderen Belastungen standhalten, da sie den Besuchern Unterwassereinblicke zu Seehunden und Seelöwen ermöglichen werden.“ Zu den Belastungen zählt zum einen der Druck von rund 2 Millionen Liter Wasser, das bald die Becken der Anlagen füllt. Zum anderen müssen die Glasscheiben auch halten, wenn die großen Seehunde oder Seelöwen einmal mit ihren Flossen dagegen kommen oder wenn sich auf der anderen Seite Kinder ihre Nase am Glas plattdrücken. „Die Scheiben bestehen aus dreifachem Sicherheitsglas und halten so einiges aus. Im Volksmund nennt man die Verglasung auch Panzerglas. Das Prinzip ist ganz ähnlich wie bei einem Handydisplay, auf jede Lage Glas, folgt eine Lage Plastikfolie. Die Kombination macht die Scheiben am Ende besonders stabil“, erklärt Vaupel. Da die dicken Scheiben mit 560 Kilogramm auch besonders viel wiegen, wurden sie mit Hilfe eines Krans und eines Vakuumhebers vom Transporter an ihren Bestimmungsort in die Wasserbecken gehoben. Besucher können dann in Kürze zwischen Seehund- und Seelöwenbecken „abtauchen“ und in einem Unterwasser-Panoramaraum unvergessliche Einblicke genießen.

 

Spielplatz mit Unterwassereinsicht

„An einer Stelle neben dem Seehundbecken bauen wir außerdem einen Schiffsbauch nach, der von der Außenseite am Becken lehnt und Teil des maritimen Spielplatzes der ‚Wasserwelten‘ wird. Aus dem Inneren des Schiffs sehen die Kinder dann zusätzlich direkt unter die Wasseroberfläche in das Becken der Seehunde. Die Glasscheibe bauen wir auch bald ein“, so Vaupel. Der spektakuläre Einblick verbindet den Spielplatz direkt mit der Seehundanlage und schafft eine neue Nähe zwischen der Welt der Kinder und der Welt der Tiere. Doch auch abseits des Spielplatzes hat sich oberhalb der zukünftigen Wasseroberfläche einiges getan. Die Beckenbegrenzung wurde ebenfalls mit hüfthohen Glasscheiben umrandet. „Insgesamt sind die Gehegebegrenzungen sehr transparent gestaltet, damit ein möglichst natürliches Ambiente entsteht“, erklärt Vaupel. „Der nächste Schritt wird in Kürze der Wassereinlass sein und dann fehlen eigentlich nur noch die Tiere.“ Bis es soweit ist, muss aber zunächst das Silikon in den Fugen der Scheiben trocknen, was je nach Wetterlage zwei bis drei Tage dauern kann. Außerdem werden aktuell noch ein paar letzte Arbeiten, wie etwa die Bepflanzung der Anlagen, abgeschlossen. Am 7. Juli werden die rund 8 Millionen Euro teuren „Wasserwelten“, die nur dank einer Erbschaft von Maria Ahrens und durch EFRE-Fördermittel gebaut werden konnten, eingeweiht. Dann öffnen Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann, Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und Zoopräsident Dr. E.h. Fritz Brickwedde offiziell die Pforten der neusten Tierwelt im Zoo Osnabrück. Seehunde, Seelöwen, Humboldt-Pinguine und Rosapelikane werden hier zuhause sein.

Foto:  Vorsichtig, damit ja nichts schiefgeht, setzen die Handwerker die riesige Panoramascheibe aus Sicherheitsglas in den Unterwasser-Panoramaraum der neuen „Wasserwelten“ im Zoo Osnabrück ein. ©Zoo Osnabrück (Lisa Simon)