Zuwachs im Zoo Osnabrück

(PM)Aus dem Norden Dänemarks an den Schölerberg: Die beiden Seehunde Max und Biene haben mit Vigga und Selina Zuwachs auf ihrer Anlage in den „Wasserwelten Mariasiel“ bekommen. Besucher können bereits jetzt alle vier Seehunde beobachten. 

 

Seit Freitagmorgen ziehen die beiden ihre Runden durch das Seehund-Becken in den „Wasserwelten Mariasiel“: Vigga und Selina sind neu in den Zoo Osnabrück gezogen. Die beiden Seehund-Weibchen kamen am vergangenen Freitagmorgen aus dem dänischen Nordsee Oceanarium in Hirtshals am Schölerberg an, wo sie direkt auf die Seehund-Anlage zogen. Transportiert wurden die beiden in speziellen Kisten, die während der Fahrt besonders viel Luftzirkulation ermöglichen. Auch wenn Seehunde viel Zeit im Wasser verbringen, müssen sie nicht im Wasser transportiert werden, denn auch in der Natur schlafen sie beispielsweise an Land. „Allerdings war es notwendig, das Transportfahrzeug während der Fahrt zu klimatisieren – wider Erwarten war es ja jetzt Ende Oktober ziemlich warm“, erklärt Andreas Wulftange, Zoologische Leitung. Die beiden Seehunde machten die Fahrt gut mit und durften, am Schölerberg angekommen, schnell in ihr neues Zuhause.

 

Schnelles Kennenlernen und Medical Training

Seehunde leben in der Natur in losen Verbänden zusammen. Dies sei bei der Vergesellschaftung der Raubtiere ein Vorteil, wie Andreas Wulftange berichtet: „Direkt nach der Ankunft haben wir Vigga und Selina in einen abgetrennten Bereich gelassen, damit sie erst einmal die Anlage und die Tierpfleger kennenlernen konnten. In ein paar Tagen werden wir die Trennung entfernen und die Vier zusammenlassen.“ Immer wieder hätten Vigga und Selina aber Blicke über die Absperrungen geworfen und Max (15 J.) und Biene (23 J.) sowie die Tierpfleger beobachtet, so Wulftange.

 

Derzeit halten sich Vigga und Selina im Bereich an der Unterwasser-Panorama-Galerie auf. Das Becken ist so abgetrennt, dass Max und Biene in dem Teil leben, der Richtung Spielplatz geht. Doch auch wenn die vier Robben in Zukunft gemeinsam die gesamte Anlage nutzen, seien Vigga und Selina gut zu erkennen, weiß Revierleiterin Kirsten Bischoff: „Besucher können die beiden gut von Max und Biene unterscheiden, denn sie sind deutlich kleiner und dunkler.“ Die Größe der beiden wird sich noch ändern, denn mit 2 und 3 Jahren sind die beiden Weibchen noch nicht ausgewachsen. „Die beiden sind ruhig, aber neugierig und haben sich in der kurzen Zeit schon richtig toll eingelebt“, freut sich Bischoff. Aus ihrer dänischen Heimat Hirtshals kennen die beiden Robben Medical Training, das in Osnabrück fortgeführt wird. „Auch mit Max und Biene führen wir das Training durch, durch das es uns möglich ist, die Seehunde zu untersuchen, ohne sie extra dafür sedieren zu müssen. Und für die Tiere ist es eine tolle Beschäftigung, die dann auch noch mit Fisch belohnt wird“, so Bischoff.

 

Schrumpfende Bestände in der Nordsee

„Wir freuen uns sehr, unseren Seehund-Bestand zu vergrößern – in der Natur ist es nämlich nicht so gut bestellt um die Raubtiere“, berichtet der Biologe. Jedes Jahr werden die Bestände der Seehunde im Wattenmeer der Nordsee erfasst, das Deutschland, Dänemark und die Niederlande umfasst. In diesem Jahr war die Zahl auf dem niedrigsten Stand seit 2011 – die Zahl der Jungtiere sank sogar um 22 Prozent. „Noch sind die Bestände jedoch groß genug, sodass Seehunde als nicht gefährdet eingestuft sind.“

 

Wissenswertes zu Seehunden (Phoca vitulina)

Seehunde gehören zur Familie der Hundsrobben. Ein besonderes Merkmal ist das Fehlen einer äußeren Ohrmuschel. Sie besitzen kurze Vordergliedmaßen, die ihnen nur ein Rutschen oder “Robben” an Land erlauben. Das Fell besteht aus steifen, glänzenden Haupthaaren, den so genannten Grannenhaaren, unter denen sich eine spärliche Unterwolle befindet. Frisch geborene Junge sind hellgrau-weiß-wollig. Sie werfen ihren Jungpelz jedoch vor oder während der Geburt ab. Bereits wenige Stunden nach der Geburt können sie schwimmen und tauchen. In der Regel wird ein Jungtier geboren, in Ausnahmefällen auch Zwillinge.

Bild:Ein Blick in die Wasserwelten Mariasiel im Zoo Osnabrück. ©OS-Radio