Ergebnisse der Dunkelfeldstudie

(dpa)Die Menschen in Niedersachsen zeigen einer neuen Dunkelfeldstudie zufolge immer weniger Straftaten an – befürchten aber auch seltener, Opfer eines Verbrechens zu werden. Die Anzeigenquote habe 2020 noch bei 22 Prozent gelegen, das sei der niedrigste Stand seit Erhebungsbeginn, sagte der Präsident des Landeskriminalamts Niedersachsen, Friedo de Vries, am Montag. In den Vorjahren lag die Quote über 25 Prozent. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, schätzten nur 6,0 Prozent als hoch ein – 2017 waren es noch 12,7 Prozent. Knapp ein Drittel der Befragten wurde 2020 Opfer einer Straftat.

Jede Straftat solle angezeigt werden, mahnte Landesinnenminister Boris Pistorius. Man werde sich kritisch damit auseinandersetzen müssen, warum immer weniger Menschen Straftaten anzeigten, betonte der SPD-Politiker. «Sicher zu leben ist ein Grundbedürfnis jeder und jedes Einzelnen.» 2020 waren zudem 5,7 Prozent der Befragten das Opfer von physischer und psychischer Gewalt in Partnerschaften – und nur jede 215. Tat wurde angezeigt. Insgesamt wurden rund 40 000 Menschen für die repräsentative Studie Anfang 2021 angeschrieben, über 17 000 antworteten.

Symbolbild ©Pixabay.com