Tierärzte bestreiten Mitschuld an Schlachthof-Skandal
(dpa/ SW) Im Prozess wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in einem Schlachthof in Bad Iburg haben die beiden angeklagten Tierärzte am Montag vor dem Amtsgericht die Vorwürfe zurückgewiesen. Da sie vom Landkreis Osnabrück nur mit der Begutachtung der geschlachteten Tiere beauftragt worden seien, war eine Überprüfung der angelieferten Tiere nur stichprobenartig erfolgt, erklärten die Verteidigung gegenüber der Deutschen Presse Agentur. In den angeklagten Fällen seien beide Tierärzte nicht bei der Anlieferung der Tiere dabei gewesen, heißt es weiter. Zwei Vertreter des Landkreises widersprachen dieser Aussage. Ohne eine Begutachtung der angelieferten lebenden Tiere hätten Schlachtungen nicht zugelassen werden dürfen, sagte der Leiter des Veterinärdienstes des Landkreises. Tierschützer hatten die Missstände im Schlachthof mit Videos im Jahr 2018 aufgedeckt. Zu sehen sind teils kranke und alte Tiere, die nicht mehr in der Lage waren, zu gehen. Sie wurden mit Seilwinden unter großen Schmerzen aus den Tiertransportern gezogen. Für den Prozess sind bislang drei Fortsetzungstermine angesetzt.