CDU-Fraktion will Zukunft der Kunsthalle prüfen lassen
(LT) Nach dem Willen der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Osnabrück soll die Verwaltung eine Neuausrichtung der Kunsthalle oder eine Alternativnutzung der ehemaligen Dominikanerkirche prüfen. Die Fraktion will dazu mit Blick auf die aktuellen Besucherzahlen bei der heutigen Ratssitzung einen Antrag stellen. Im letzten Jahr hatten durchschnittlich nur elf zahlende Besucher und Besucherinnen pro Tag die Kunsthalle besucht. Gleichzeitig muss die Stadt Osnabrück viel Geld investieren. Das wird laut dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Marius Keite an andere Stelle gebraucht.
Für das Jahr 2023 rechnet die Stadt Osnabrück bei der Kunsthalle mit einem Defizit über rund 1.390.000 Euro. Damit hat sich das Defizit innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelt. Die CDU-Fraktion erwartet bei der heutigen Ratssitzung keine endgültige Entscheidung über die Zukunft der Kunsthalle. Zunächst sollen erst einmal neue Konzepte geprüft werden. Andere Fraktionen im Rat der Stadt Osnabrück reagieren auf den angekündigten Antrag der CDU mit Kritik und Unverständnis. Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung betont unter anderem der Osnabrücker Kulturdezernent Wolfgang Beckermann, dass die Zuwendungen der Stadt vor allem die Gebäude- und Personalkosten finanzieren. Außerdem äußert er gegenüber der NOZ Kritik an der Rechnung der CDU. Der Schnitt von elf zahlenden Besuchern und Besucherinnen pro Tag sei falsch. Bis Juli sei der Eintritt wegen Reparaturen am Dach frei gewesen.
Die Fraktion der Grünen hat außerdem gegenüber der NOZ angekündigt, den Antrag abzulehnen. Die SPD dagegen wolle einen Änderungsantrag einbringen, um die Bedeutung der Kunsthalle zu verdeutlichen.
Symbolbild ©OS-Radio 104,8