Preisträger*innen des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises
(AA/PM) Das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum hat die diesjährigen Preisträger des Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises bekannt gegeben. Die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja erhält den Friedenspreis, und der ukrainische Zeichner Sergiy Maidukov den Sonderpreis.
Ulitzkaja lebt seit März 2022 im Exil in Berlin. Sie gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Russlands. Ihre kritische Haltung gegenüber dem damaligen sowjetischen und jetzt russischen Regime drückt sie in Romanen und Erzählungen aus. Sie gehörte zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, bezeichnet den Krieg gegen die Ukraine als „Schande“, als „Wahnsinn eines Mannes“. Ulitzkajas Bücher sind seit Februar 2023 in Russland verboten.
Der ukrainische Zeichner Sergiy Maidukov wird mit dem diesjährigen Sonderpreis ausgezeichnet. Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine werden seine Illustrationen, die den Kriegsalltag in Kiev und anderen Städten der Ukraine in verschiedenen Zeitungen weltweit abgedruckt, u.a. im ZEITmagazin, The New Yorker, The Guardian, The Wall Street Journal und der Financial Times. Als freiwilliger Helfer besuchte er Irpin und Butscha kurz nach deren Befreiung, sowie andere belagerte Städte und hielt das Erlebte und Gesehene in seinen Zeichnungen fest. Eine Ausstellung wird einige seiner Illustrationen der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Ulitzkaja wird den mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreis am 22. Juni entgegennehmen, Maidukov den Sonderpreis zu einem späteren Zeitpunkt, da die Ausreise aus der Ukraine momentan nicht möglich ist.
Seit 1991 verleiht die Stadt Osnabrück alle zwei Jahre den nach dem in Osnabrück geborenen Schriftsteller Erich Maria Remarque benannten Friedenspreis. In diesem Jahr wird die Auszeichnung zum 16. Mal vergeben.
Bild: Ljudmila Ulitzkaja © Cato Lein