16-jähriger Jugendliche hält Polizei in ganz Deutschland auf Trab

(SW/ dpa) Wegen zahlreicher Drohanrufe, unter anderem gegen den Weihnachtsmarkt in Düsseldorf im vergangenen Dezember, hat die Generalstaatsanwaltschaft Celle einen Jugendlichen aus Osnabrück angeklagt. Der 16-Jährige soll zwischen dem 25. Oktober und dem 27. Dezember vergangenen Jahres unter anderem telefonisch auch die Begehung eines Bombenanschlags in Köln oder einen Amoklauf an einer Schule in Münster angedroht haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Zum Teil habe er die Straftaten als Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat angekündigt. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle ist in Niedersachsen für Terrorismus-Delikte zuständig.

Die Anklage wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, des Vortäuschens von Straftaten und des Missbrauchs von Notrufen ging zum Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Osnabrücks. Der 16-Jährige habe sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert, hieß es. Er sei auf freiem Fuß.

Ein Sprecher des Amtsgerichts bestätigte den Eingang der Anklage. Nach dem üblichen Prozedere sei nun über die Eröffnung oder Nichteröffnung der Hauptverhandlung zu entscheiden. Weitere Auskünfte könnten nicht gegeben werden. Wegen des jugendlichen Alters des Angeschuldigten ist das Verfahren nicht öffentlich.

Die Drohanrufe des Jungen wurden ernst genommen und lösten umfangreiche Polizeieinsätze aus. Nach dem Drohanruf im Dezember hatte die Polizei beispielsweise nacheinander mehrere Weihnachtsmärkte in Düsseldorf geräumt und mit schwerbewaffneten Einsatzkräften gesichert.

Früheren Berichten der «Bild»-Zeitung zufolge hatte der heute 16-Jährige die Telefonnummer seines Apparats zwar technisch verändert. Die Ermittler konnten aber dennoch seine Identität feststellen. Seitens der Ermittlungsbehörden gab es keine weiteren Informationen zu den Hintergründen.