Ärzteversorgung wichtiger Standortfaktor für die IHK-Region       

Blickten beim ersten „Guten Abend Gesundheit“ gemeinsam auf die Ärzteversorgung in der IHK-Region: Anja Lange-Huber, IHK-Vizepräsidentin, Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Katja Sierp IHK-Projektleiterin Gesundheitswirtschaft, Dipl.-Kfm. Oliver Christoffers, Leiter der Bezirksstelle Osnabrück der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und Referent des Abends, Patrick Jochmann, KF Körperfreunde und Jan-Felix Simon, IHK-Vizepräsident (vordere Reihe 1. v. l.)  Bildquelle: IHK/Holger Bulk

           

(PM) Die Ärzteversorgung in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Guten Abend Gesundheit“, die jetzt in der IHK in Osnabrück stattfand. Eine gute und verlässliche Versorgung mit Gesundheitsleistungen ist ein bedeutender Standortfaktor für die Attraktivität einer Region als Lebens- und Wirtschaftsraum. „Auch für Unternehmen sind stabile Versorgungsstrukturen ein Standortvorteil – nicht nur, weil die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg jedes Unternehmens ist, sondern auch im Wettbewerb um Fachkräfte“, erläuterte Anja Lange-Huber, Vizepräsidentin der IHK, in ihrer Begrüßung. „Deswegen ist Gesundheit auch ein Thema für unsere IHK: Es geht um die Attraktivität unserer Region für Unternehmen“.

Zum Auftakt stand der Standortfaktor Ärzteversorgung im Mittelpunkt. Anhand der vorgestellten Zahlen wurde deutlich, wie sich der Bedarf in den kommenden Jahren entwickelt. Besonders eindrücklich sind die Zahlen für die Stadt Osnabrück. „Aktuell sind in Osnabrück 51 der insgesamt 154 niedergelassenen Hausärzte über 63 Jahre alt. In den nächsten fünf bis zehn Jahren geht damit statistisch gesehen jeder dritte Arzt in Rente“, fasste Prof. Dr. Michael Böckelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde, die Situation zusammen.

Weitere Herausforderungen ergeben sich aus den veränderten Ansprüchen junger Mediziner an ihren Berufsalltag. Die Arbeit im Team beziehungsweise in Teilzeit und Anstellung wird von jungen Ärztinnen und Ärzten favorisiert. Das Führen einer Einzelpraxis verliert dagegen an Bedeutung und Attraktivität.

Für die langfristige Sicherstellung eines Netzes an niedergelassenen Ärzten sind ein abgestimmtes Standortmarketing und digitale Lösungen wichtige Elemente. „Mit modernen Ansätzen für die Zusammenarbeit zwischen ärztlichen und nichtärztlichen Behandlern in den Praxen sowie dem konsequenten Ausschöpfen der bereits bestehenden digitalen Möglichkeiten im Gesundheitswesen ist es möglich, die hausärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Gerade in unserer Region ist Dank der engen Zusammenarbeit aller Stakeholder und der hervorragenden Unterstützung für Start-ups aus dem Gesundheitswesen viel Potenzial vorhanden, um kreative und tragfähige Lösungen hierfür zu entwickeln “, so Jan-Felix Simon, Vizepräsident der IHK.
„Außerdem brauchen wir ein gezieltes Standortmarketing, um junge Mediziner für unsere Region zu begeistern“, ergänzte Anke Schweda, Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung der IHK. „Den nächsten ‚Guten Abend Gesundheit‘ planen wir für Sommer 2025. Dann wollen wir gemeinsam auf die Chancen und Potenziale der Digitalisierung blicken.“