(PM) Mittlerweile sind sie alte Bekannte: Bereits zum dritten Mal nacheinander ist der Verein der Krippenfreunde Osnabrücker Land und Emsland zu Gast beim Landkreis Osnabrück. In diesem Jahr präsentieren die Mitglieder in der Eingangshalle des Kreishauses mehr als 40 größere und kleinere Weihnachtskrippen aus Papier unter dem Titel „Friede auf Erden“. Darunter ist auch eine Ausschneidekrippe mit 1.300 Darstellungen von Menschen und Tieren. Sie gilt als die Krippe mit den meisten Figuren.

„Seid gegrüßt, Ihr lieben Leute!“: Dieses Lied des Männergesangsverein Sudenfeld war Startschuss für die Ausstellungseröffnung. Kreisrat Matthias Selle bedankte sich bei den Vereinsmitgliedern für deren großes Engagement und enormes Fachwissen. Das galt insbesondere für den Vorsitzenden Gerhard Lohmeier und Josef Morgret, der seine Papierkrippen ausstellt. „Das Ergebnis Ihrer Arbeit und der bestehenden harmonischen Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro wird sicherlich auch mit dieser Ausstellung sehr viele Besucherinnen und Besucher erfreuen und in Weihnachtsstimmung versetzen“, sagte Selle.

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts werden die meisten Krippen aus Holz, Wachs oder Gips hergestellt. Eine der vielen Möglichkeiten, die Geschichte der Geburt Jesu figürlich darzustellen, waren die Weihnachtskrippen aus Papier, die damals zunächst als die „Krippe des kleinen Mannes“ angesehen wurde. Bald aber fertigten die ersten Künstler Papierkrippen an. Josef Morgret, Mitglied im Verein der Krippenfreunde Osnabrück- Emsland, gestaltet schon seit vielen Jahren Weihnachtskrippen. Seit einigen Jahren stellt er mit besonderem Engagement Krippenkästen her und bastelt mit viel Liebe zum Detail Figuren aus Papier.

In seiner Einführung in die Ausstellung berichtete Gerhard Lohmeier, dass Weihnachtskrippen, die bildhaft gestaltete biblische Botschaft des Heilsgeschehens, in vielen Kirchengemeinden und Familien eine weit zurückreichende Tradition haben. „Richtig bekannt wurden die Weihnachtskrippen erst im 16. Jahrhundert durch die Jesuiten, die mit ihrem Methodenkonzept der bildgeschützten Verkündigung die evangelisch-lutherisch gewordenen Christen wieder zum katholischen Glauben zurückführen wollten“, erläuterte Lohmeier. „Die im Kreishaus ausgestellten Papierkrippen wurden von Künstlern zu unterschiedlichsten Zeiten geschaffen und von Josef Morgret als Papierkrippen ausgeführt. Sie geben ein interessantes Bild von unterschiedlichen Krippendarstellungen aus Papier, wie man sie in der Fülle nur ganz selten zu sehen bekommt.“

Zeitgleich mit der Ausstellung hat der Landkreis Osnabrück im Rahmen der Schriftenreihe zur Kulturgeschichte des Osnabrücker Landes einen neuen Band unter dem Titel „Familienkrippen im Osnabrücker Land“ herausgegeben.  In dieser Publikation werden von Lohmeier 88 exemplarisch ausgesuchte Weihnachtskrippen beschrieben, die sich im Besitz von Familien im Osnabrücker Land befinden. Das Buch ist im Buchhandel und auch an der Bürgerinformation im Kreishaus für 16,80 Euro erhältlich.

Die Krippenausstellung „Friede auf Erden“ ist bis zum 15. Januar 2019 während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu sehen.

Foto: Eröffneten zusammen im Kreishaus Osnabrück die Ausstellung mit Papierkrippen (von links): Josef Morgret (Krippenfreunde Osnabrück und Emsland), Burkhard Fromme (Leiter Kulturbüro Landkreis), Monika Altevogt (Kulturbüro Landkreis), Kreisrat Matthias Selle und Gerhard Lohmeier (Vorsitzender Krippenfreunde Osnabrück und Emsland). Zu sehen ist hier eine große Ausschneidekrippe in Kreuzform mit 128 Figuren.

Foto: Landkreis Osnabrück/Uwe Lewandowski