Neues Angebot an der Kunsthalle Osnabrück: "Die Rakete"

(PM) Die Kunsthalle Osnabrück bietet ein neues Vermittlungsprogramm an: „die Rakete“. Nun wurden drei „Raketen“ vorgestellt, die im Rahmen einer fast einjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Vermittlungsteam der Kunsthalle, dem technischen Mitarbeiter der Kunsthalle, dem Masterstudiengang Kunst und Kommunikation der Universität Osnabrück unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Brenne sowie seiner Mitarbeiterin Nikola Dicke und den beiden Künstlern David Rauer und Joshua Sassmannshausen entstanden sind.
Die „Raketen“ bestehen aus drei mobilen Objekten, die die Kunsthalle Raumgleiter nennt und die einerseits nutzbar sind, andererseits aber auch die Bandbreite der möglichen Auslegungen des Bildes „Rakete“ und deren Potential als Sinnbild für Bewegung, Mobilität verdeutlichen. Denn die Raketen und Raumgleiter sind Kunstobjekte, aber auch Vermittlungsinstrumente.
Das Hauptanliegen dieses Vermittlungsprojektes überlagert sich mit der Aufgabe der Kunsthalle im Allgemeinen: Möglichkeiten anzubieten, damit Menschen neue oder ungewohnte Perspektiven entdecken, Blickwinkel anderer Personen einnehmen, aber auch gänzlich neue Standpunkte finden, von ganz oben oder ganz unten oder mit anders gefärbten Linsen oder in ungewohnten Bewegungen auf Dinge und Menschen zu schauen, um immer wieder neu zu lernen, wie wir einander besser verstehen könnten. Es geht darum, eigene Positionen zu entwickeln und nicht dem Zufall zu überlassen, damit in einer ständig wachsenden und sich immer heterogener zusammensetzenden Gesellschaft weiter in Gemeinschaft gelebt werden kann.
„Die Rakete“ ist also Gegenstand und Metapher zugleich. Sie verspricht: Es gibt für jeden etwas mitzuteilen, zu entdecken oder auszuprobieren. Viele weitere Formate, Modelle, Bilder, Ideen und Konzepte für das Hauptanliegen der Rakete werden im Laufe des Jahres 2017 und danach folgen. Ab sofort werden die ersten experimentellen Vermittlungsformate, mit dem aus Studenten, Künstlern, Technikern, Vermittlern und Professoren bestehenden Raketenteam entworfen wurden, in die Tat umgesetzt. Hier die ersten fünf Flugrouten, die gemeinsam entworfen wurden:
Flugroute 1: Jeden Sonntag um 16 Uhr werden einstündige Ausstellungsrundflüge in der aktuellen Ausstellung der Kunsthalle angeboten. Die Kosten betragen 2  Euro zuzüglich des Kunsthallentickets.
Flugroute 2: Das erste, eigens für die Rakete konzipierte Programm ist die Kindereröffnung am Sonntag, 5. Februar, ab 15 Uhr anlässlich der Ausstellung von Icaro Zorbar mit dem Titel „Verweile doch (ein Abgesang)“, konzipiert und durchgeführt von Helene Büker und Merle Lembeck
Flugroute 3: Kinder ab fünf Jahren können einen Kindergeburtstag mitten in der aktuellen Ausstellung feiern. Maximal zehn Kinder können an der Feier teilnehmen. Termine werden vereinbart. Die Feier dauert zweieinhalb Stunden und kostet 60 Euro inklusive Eintritt und Material. Und so geht‘s: Freunde einladen, von der Kunsthalle erzählen, am besten für einen Freitagnachmittag verabreden, Kunsthalle anrufen und Termin vereinbaren – schon startet das Geburtstagsfest mitten in der Ausstellung und mit einem besonderen „Lichtpapier-Praxis-Programm“ (gegen einen kleinen Aufpreis auch als Taschenlampenführung buchbar).
Flugroute 4: Workshop „Raum“. Der Workshop „Raum“ richtet sich an alle, die als Gruppe zusammen in einem Raum spielen, lernen oder arbeiten. So wie Künstler einen Raum immer auch als ein künstlerisches System betrachten und untersuchen, sind Interessierte eingeladen, bekannte, alltäglich genutzte und schon oft gesehene Räume vor Ort neu zu entdecken. Was passiert, wenn mein mir angestammter Platz im Raum plötzlich besetzt ist oder gar weggeräumt wurde? Wie positioniere ich mich neu im Raum, aber auch in der Gemeinschaft? Diese Raumerforschung der besonderen Art nimmt ihren Anfang in einem leer zu räumenden Zimmer und schließt mit der Erkenntnis, dass danach alles passieren kann. Termine werden nach Vereinbarung angeboten. Das Vermittlungsteam der Kunsthalle kommt dabei zu den Interessenten. Der Workshop dauert 60 bis 90 Minuten und kostet  60 Euro.
Flugroute 5: Roxy in the Box mit “in oder out”: Von August bis September 2017 führt Roxy in ihrem Raketenprogramm kreative Strategien ein, die Wissens-Hierarchien zwischen Menschen abbauen und den Sinn für Selbstbestimmung und der Entdeckung eigener Potentiale stärken möchten – und dies im Wege einer subversiven Pop Art – Intervention im öffentlichen Raum. Der Titel „in oder out“ trägt dem Wechselspiel Rechnung, das im Rahmen der Rakete immer wieder trainiert wird: Kunstvermittlungsprogramme, die aus dem institutionellen Ausstellungsraum in den öffentlichen Raum spielen – und zurückkehren.
Kooperationspartner des Vermittlungsprogramms sind Freunde der Kunsthalle Osnabrück e. V.,  David Rauer und Joshua Sassmannshausen, bildende Künstler und Raketenbauer aus Hamburg und Osnabrück, Prof. Dr. Andreas Brenne, Dekan des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück, Nikola Dicke, bildende Künstlerin und Lehrbeauftragte der Universität Osnabrück sowie Expertin für mobile Kunst(vermittlungs-)einheiten, Ann-Kathrin Schaper und Nele Olberg, Studierende des Masterstudiengangs Kunst und Kommunikation (Universität Osnabrück) und Merle Lembeck, Studierende des Masterstudiengangs Kunst und Kommunikation (Universität Osnabrück), Gründungsmitglied des Raketenproduktionsteams, bildende Künstlerin und verantwortlich für die Produktionsskizze des Banners im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zur Rakete.
Förderung und Unterstützung erhielt „die Rakete“ vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung der Sparkasse Osnabrück (für die Freunde der Kunsthalle Osnabrück), der VGH Osnabrück – VGH Stiftung und von CAPP Collaborative Arts Partnership Programme, gefördert durch Create Europe.
Bildunterschrift: (v.l). Prof. Dr. Andreas Brenne, Dekan des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück; Dr. Michael Kottmann, Regionaldirektor der VGH Osnabrück, VGH Stiftung; Joshua Sassmannshausen, Raketenbauer und bildender Künstler aus Hamburg; Christel Schulte, Leiterin der Vermittlung an der  Kunsthalle Osnabrück; Nancy Plaßmann, Stiftung der Sparkasse Osnabrück; Hiltrud Schäfer, Vorsitzende der Freunde der Kunsthalle Osnabrück e.V.; Julia Draganovic, Leiterin der Kunsthalle Osnabrück und Osnabrücks Oberbürgermeister Wolfgang Griesert
Foto: Stadt Osnabrück, Gerhard Meyering