Namenswettbewerb: Tapirnachwuchs heißt „Mateo“

(pm) Pepe, Alvaro, Tico und Diego: Über 250 Namensvorschläge erreichten den Zoo Osnabrück für das vor fünf Wochen geborenen Tapir-Männchen. Der Zoo hatte zuvor Kinder zu einem Namenswettbewerb aufgerufen. Nun steht der Name fest.
„Als wir die Fülle an Namensvorschlägen bekamen, staunten wir nicht schlecht“, berichtete Sabine Springmeier, Tierpflegerin im Südamerika-Areal. Im Südamerikahaus wurde für den Wettbewerb ein Briefkasten angebracht, in den Kinder direkt ihre Vorschläge werfen konnten. Insgesamt reichten über 200 Kinder, unter ihnen auch Schulklassen oder eine Kindertagesstätte, 255 Namensvorschläge für den inzwischen fünf Wochen alten Flachlandtapir ein. Die jüngsten Wettbewerbsteilnehmer sind erst 2 Jahre alt. Sogar Schüler einer 1. Klasse aus der französischen Stadt Nantes reichten ihre Favoriten ein. Der mit neun Einreichungen am häufigsten vorgeschlagene Name war „Focko“. Alle Tierpfleger, die im Südamerika-Areal arbeiten, stimmten gemeinsam über den Namen ab. „Am meisten Stimmen hatte ‚Mateo‘ – und so heißt unser jüngster Tapir nun auch“, freute sich Springmeier.
Drei Kinder hatten den Vorschlag für den Namen „Mateo“ abgegeben: der zweijährige Linus aus Georgsmarienhütte, der fünfjährige Thorben aus Rhaudernfehn und die neunjährige Charlyn aus Osterkappeln. Alle drei durften als Gewinn des Namenswettbewerbs den Tapirnachwuchs besuchen und füttern. Linus und Charlyn wählten den Namen Mateo, weil er mit dem gleichen Buchstaben beginnt, wie der Name von Mateos Vater Mauri (5 J.). Charlyn entschied sich außerdem für den Namen, weil „M“ für Mauri (Mateos Vater) steht, „A“ für Amanda (Mateos Schwester), „T“ für Tapir, „E“ für Elise (Mateos Mutter) und „O“ für Olivia (Mateos Ersatzoma). Thorbens Mutter suchte gemeinsam mit ihrem Sohn einen spanischen Namen im Internet, den auch Kinder gut aussprechen können.
Mateo entwickelt sich prächtig
Mateo sei ein sehr aufgeweckter und aktiver Tapir, weiß Tierpflegerin Springmeier. „Er liebt es, unter dem Wasserschlauch zu duschen – Wasser mag er eh sehr gerne. Außerdem ist er sehr aktiv und zutraulich“, so Springmeier weiter. Mittlerweile trinkt das Jungtier sogar größtenteils nur noch nachts Muttermilch, tagsüber mümmelt er gerne an Nektarinen, Bananen und Trauben, aber auch an Gurke und Porree. „Damit er neben den erwachsenen Tapiren eine Chance hat, etwas von dem Futter abzubekommen, halten wir für Mateo immer ein bisschen Extra-Futter parat“, so Springmeier. Mutter Elise (14 J.), die beiden Weibchen Olivia (26 J.) und Elvira (20 J.) sowie die große Schwester Amanda (1 J.) kümmern sich um Mateo, der aber immer selbständiger und auf eigene Faust die Anlage erforscht.
Wissenswertes zu Flachland-Tapiren (Tapirus Terrestris)
Flachlandtapire leben im tropischen Regenwald Südamerikas (Kolumbien bis Paraguay). Sie werden bis zu 2,15 Meter lang und bis zu 1,10 Meter hoch. Sie wiegen zwischen 200 und 350 Kilogramm. Tapire ernähren sich von Früchten, Gräser und Pflanzen. Besonders gerne mögen sie auch Palmfrüchte, weswegen sie von den Menschen gejagt werden. Auch wegen ihres Fleisches werden sie von Menschen gejagt. Zusätzlich führt die Lebensraumzerstörung dazu, dass die Tierart auf der Roten Liste als gefährdet geführt wird. Man spricht von ihnen als „lebende Fossilien“, da ihr Körperbau sich seit ca. 50 Millionen Jahren nicht mehr verändert hat. Mit ihrer gedrungenen Körperform können sie sich gut im Dickicht des Regenwaldes fortbewegen. Auffallend ist ebenfalls ihr kleiner Rüssel bestehend aus Oberlippe und Nase, den sie bei der Nahrungsaufnahme wie ein Greiforgan einsetzt.
Zu ihren Verwandten zählen Nashörner und Einhufer. Tapire sind ausgesprochene Waldtiere, die besonders die Busch- und Wassernähe lieben. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer. Besonders gut ausgebildet ist ihr Geruchssinn. Tapire leben als Einzelgänger oder in kleinen Familiengruppen. Die Jungen sind gestreift, ähnlich wie Frischlinge der Wildschweine.
Foto © Zoo Osnabrück