LKW mit manipuliertem Fahrtenschreiber in Osnabrück unterwegs

(PM) Am Mittwochmittag führten Beamte der Autobahnpolizei und das BAG [Bundesamt für Güterverkehr] auf der A30 im Bereich Osnabrück eine gemeinsame Kontrolle durch. In diesem Rahmen wurde auch ein Sattelzug aus einem europäischen Mitgliedsstaat überprüft. Beim Abgleich der Wegstrecke anhand der Ladepapiere mit den Aufzeichnungen im digitalen Fahrtenschreiber ergab sich eine Differenz von ca. 250 km. Da noch weitere Anhaltspunkte vorlagen, die auf eine Manipulation des Fahrtenschreibers hindeuteten, wurde auf Anordnung des Amtsgerichtes Osnabrück die Sattelzugmaschine für eine Untersuchung in einer Fachwerkstatt sichergestellt. Bei der Untersuchung bestätigte sich der Verdacht der Manipulation. Die gesamte Fahrtenschreiberanlage inklusive der Manipulationseinheit wurde ausgebaut und beschlagnahmt.
Der Fahrer erklärte, nichts von einer Manipulation zu wissen, schaffte es aber dennoch in den letzten Tagen und speziell am Kontrolltag mehr zu fahren, als tatsächlich auf seiner Fahrerkarte und im Fahrtenschreiber aufgezeichnet worden war. Verstöße wurden natürlich keine festgestellt. Die vom Amtsgericht Osnabrück festgelegte Sicherheitsleistung in Höhe von 1000 Euro bezahlte der Fahrer ohne zu verhandeln. Dem Unternehmer droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu ca. 15.000 Euro und auch die Instandsetzungskosten in Höhe von ca. 3000 Euro

Im Nachhinein wurde bekannt, dass die selbe Firma nur wenige Tage zuvor im Bereich Offenbach mit einer anderen Sattelzugmaschine und einem anderen Fahrer kontrolliert worden war. Auch hier war die Fahrtenschreiberanlage in gleicher Weise manipuliert.

Ziel der Kontrollbehörden ist es, diese „schwarzen“ Schafe aus dem Verkehr zu ziehen. Das setzt natürlich ein hohes Maß an Sachkunde voraus, eine entsprechende Anzahl an Verkehrskontrollen und vor allem geeignetes technisches Gerät.

Warum wird manipuliert? Der Fahrer kann länger fahren und damit mehr Wegstrecke zurücklegen. Das Unternehmen kann in einer Arbeitswoche mehr Fahrten durchführen, als die legal agierenden Speditionen und damit seine Firma günstiger zur Beförderung anbieten.

Durch die manipulierten Aufzeichnungen leidet die Verkehrssicherheit, da der Fahrer weniger Ruhe/Schlaf bekommt. Es kann zu schweren Verkehrsunfällen kommen. Wird bei der Unfallaufnahme eine Manipulation nicht erkannt, heißt es dann, der Fahrer fuhr aufgrund unbekannter Umstände auf das Stauende auf, denn die Lenk- und Ruhezeiten werden ja „vorschriftsmäßig“ auf seiner Fahrerkarte angezeigt.